#2 JULI 2025 Foto: Jeremy Saffer 85.000 Fans feiern die 34. Ausgabe des Metal-Festivals im lautesten Dorf der Welt - Guns N’ Roses feiern Tour- Abschluss - Beim Videodreh von Doro & The Butcher Sisters Galaktischer Besuch auf dem Holy Ground : Within Temptation Wolfgang Niedecken Sebastian Fitzek * -COSMOSDIREKT.DE/ FESTIVALSOMMER JETZT DEIN VORSORGE-LINE-UP AUSCHECKEN:- echs mal ist die The Bullhead bisher er- schienen, diese Ausga- ben ist die siebte. Und alle könnt ihr sie digital und gratis, auf Deutsch und Englisch auf unserer Home- page lesen. Wie immer bie- tet The Bullhead außerge- wöhnliche Gespräche mit aktuellen Headlinern wie Machine Head, Gojira, Papa Roach und Saltatio Mortis, zudem wieder Geschich- ten und Einblicke aus dem W:O:A-Kosmos, die es so sonst nirgendwo zu lesen gibt. Als besonderes Extra haben wir die aktuelle Aus- gabe in der Digitalversion sogar erweitert, mit län- geren Interviews, zusätz- lichen Themen und mehr Information rund ums Fes- tival. The Bullhead ist kom- plett kostenfrei für unsere Fans. Einfach anklicken und reinlesen. Viel Spaß. www.wacken.com agen wir, wie es ist: Es wird Zeit, der Acker ruft immer lauter und unser War- ten hat endlich ein Ende. Denn jetzt geht es los, das 34. Wacken Open Air! 85.000 Me- talheads aus über 80 Nationen strömen in unser kleines Dorf im Norden, um gemeinsam das zu feiern, was uns alle verbindet: die Liebe zur Musik, zur Metal- Community und den schönsten sieben Tagen im Jahr! Die Vorfreude ist greifbar, nicht nur bei uns auf dem Fes- tivalgelände, sondern weltweit. Metal-Queen Doro bringt es auf den Punkt: „Man fiebert ja immer darauf hin, wieder in Wa- cken dabei zu sein.“ Auch Robb Flynn von Machine Head hat den Holy Ground seit Monaten im Blick: „Der Wacken-Gig liegt uns am Herzen“, verrät er. „Wir bringen ganz neues Material für die Videowand mit – und ver- dammt viel Pyro. Es wird ein überlebensgroßes Spektakel!“ Genau diese Hingabe von Stars und Sternchen, von Fans und Crew macht dieses Festival aus. Papa Roach-Frontmann Jacoby Shaddix verspricht eine Show, „die einfach nur explodie- ren wird!“ – und trifft eines im besten Sinne auf den Punkt: Die Energie, die auf diesem Acker freigesetzt wird, ist immer wie- der unbeschreiblich, egal, ob bei strahlender Sonne oder im Re- gen. Wie jedes Jahr gibt es auch aus der Landespolitik herzliche Worte. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther sagt: „Wenn der Nor- den bebt, ist Wacken-Zeit! 85.000 Metalheads feiern friedlich und fröhlich, ob bei strahlendem Sonnenschein oder bis zum Knie im Matsch versunken. Dafür ist Wacken längst genauso bekannt wie für sein großartiges Line-Up jedes Jahr. Schleswig-Holstein ist stolz, seit 35 Jahren Heimat für eines der größten Heavy-Metal- Festivals der Welt zu sein.“ Stolz sind wir auch! Denn seit über drei Jahrzehnten ist Wacken nicht nur ein Festival, sondern ein Familientreffen, ein Zusam- menkommen Gleichgesinnter und ein Statement für Toleranz, Zusammenhalt und pure Leiden- schaft. Wer es bisher noch nicht er- lebt hat, sollte das dringend nachholen. Joe Elliott von Def Leppard hat sich genau das für die Zukunft vorgenommen: „Uns war immer klar, wie überwälti- gend das Wacken Open Air sein muss – der Spirit, die Fans und die ganze Atmosphäre. Ich hoffe sehr, dass auch Def Leppard dort bald einmal spielen werden!“ In diesem Sinne: Lasst uns gemeinsam ein weiteres Kapi- tel Heavy-Metal-Geschichte schreiben. Auf ein legendäres W:O:A 2025! Eure Andrea Leim Chefredakteurin The Bullhead The Bullhead ist ein Produkt der WOA Festival GmbH, Schenefelder Straße 17, 25596 Wacken Geschäftsführung: Thomas Jensen, Holger Hübner, Andre Jürgens Redaktionelle Leitung: Andrea Leim Gestaltung: arne__creates Projektkoordination: Peter Klapproth Mitarbeit: Christof Leim, Timon Menge, Victoria Schaffrath, Celia Woitas Übersetzungen: Victoria Schaffrath Lektorat: Dr. Sascha Gerhards (EN), Christof Leim IMPRESSUM #4 AUGUST 2024 bringen Metallica auf den Acker Ein Gespräch unter Freunden feiern 25. Jubiläum beim W:O:A 2025 Sonne geile Woche! Nach dem W:O:A ist vor dem W:O:A. Rückblick und Ausblick aufs schönste Festival der Welt #5 DEZEMBER 2024 ’ Holger Hübner über den Headliner 2025 Mario Duplantier über Olympia, Disziplin & Kindheitsträume Alles zum neuen Festival in den Zillertaler Alpen „“ Warum Knochen den Rage- Frontmann so faszinieren Foto: imago Foto: Travis Shinn #1 MÄRZ 2025 Robb Flynn über seine ewige Liebe zum Pit, das neue Album und eine unvergessliche Wacken-Show - Die letzte Chance auf W:O:A-Tickets Premiere in Bahrain : Dimmu Borgir Floor Jansen Papa Roach Callejon Der Bullenschädel leuchtet zwischen den beiden Hauptbühnen Fotos: W:O:A, privat Redaktionsschluss: 25.07., 20:30 Uhr JETZT DEIN VORSORGE-LINE-UP AUSCHECKEN:Am 22. Juli stirbt Ozzy Osbourne, der Urvater des Heavy Metal nur 17 Tage nach seinem großen Abschiedskonzert in Birmingham Von Andrea Leim „Times have changed and times are strange Here I come but I ain’t the same Mama, I’m coming home…“ s ist der 5. Juli, 21.26Uhr nach briti- scher Zeit, als Ozzy Osbour- ne diese Zeilen ein letztes Mal live singt. Im Villa Park-Stadion in Birming- ham haben sich 45.000 Men- schen versammelt – nicht einfach nur als Publikum, sondern als Zeugen eines unwiederbringlichen Mo- ments. Sie sind gekommen, um Ozzy und Black Sabbath einen Abschied zu bereiten, der dem Gewicht ihrer Ge- schichte gerecht wird. Und so liegt in diesem Augenblick eine fast greif- bare Melancholie in der Luft. Kaum ein Auge bleibt trocken, allen im Stadion ist bewusst: Dies wird vermutlich das letzte Mal sein, dass sie ihren „Mad Man“, ihren „Prince of Darkness“, auf der Bühne se- hen. Die Menschen begleiten ihn durch den Song wie ein großer, kollektiver Chor, fan- gen ihn auf, tragen ihn, als seine eigene Stimme schwankt und bricht, aus Erschöpfung oder Emotion. In diesen Mi- nuten verschmelzen Künstler *.. - .. Mit diesem Post bestätigt Ozzys Familie offiziell seinen Tod. Er starb im Kreise seiner Liebenund Fans zu einer Einheit – ein letzter, ehrlicher Akt der Verehrung. 17 Tage später ist Ozzy Osbourne tot. ” Es war ein unglaublich emotionaler Moment“, er- innert sich Wacken-Chef Thomas Jensen, der mit sei- ner Familie im Stadion da- bei war. „Vor dem, was Ozzy an diesem Abend geleistet hat, muss man einfach niederkni- en. Es war deutlich erkennbar, dass er noch einmal alles für seine Fans gibt.“ Fünf Songs singt Ozzy Os- bourne in Birmingham mit seiner Soloband: „I Don’t Know“, gefolgt von „Mr. Crow- ley“, „Suicide Solution“, dann kommt „Mama, I’m Coming Home“ und schließlich „Crazy Train“. Thomas bringt rück- blickend auf den Punkt, was sicherlich die meisten Fans an diesem Abend denken: „Dieser Tag, dieses Konzert von Bands wie Metallica, Guns N’ Roses, Anthrax, und allen anderen fantastischen Künstlern und letztlich von Ozzy und Black Sabbath war ein Meilenstein der Heavy-Metal-Geschichte und hat meine Erwartungen weit übertroffen. Ich bin ein- fach dankbar, dabei gewesen zu sein.“ Als sich dann am Abend des 22. Juli die Nachricht von Osbournes Tod weltweit ver- breitet, stecken Thomas Jen- sen und sein Geschäftspart- ner Holger Hübner gerade bis über beide Ohren in den letz- ten Vorbereitungen für das 34. Wacken Open Air. Die Fes- tivalchefs erinnern sich beide an das Jahr 2011, als sie den legendären Musiker persön- lich auf dem Holy Ground be- grüßen konnten. Damals hieß die rechte Hauptbühne noch „True Metal Stage“, das Infield davor war an diesem Donners- tagabend bis auf den letzten Platz gefüllt – sicher ein Höhe- punkt in der über 30-jährigen Geschichte des W:O:A. „Ozzy Osbourne und natürlich auch alle Mitglieder von Black Sabbath sind die Urväter des Heavy Metal“, stellt Thomas Jensen klar. „Sie haben die Musik geprägt, die wir alle, die hier auf dem Acker Jahr für Jahr feiern, so lieben.“ Holger Hübner ergänzt: „Als Ozzy vor 14 Jahren zu uns kam und auf unserer Bühne spielte, war das natürlich ein Ritterschlag. Bei uns gab es die einzige deutsche Festivalshow, für die Ozzy 2011 zugesagt hatte, und das Konzert war absolut top.“ Dass Holger die Abschieds- show in Birmingham nicht ebenfalls live erleben konnte, liegt übrigens nicht daran, dass er nicht kommen wollte, sondern an der Verbunden- heit beider Festivalchefs zu einer weiteren großen und genreprägenden Band, den Scorpions! Denn am gleichen Tag feierten die Niedersach- sen etwa 800 Kilometer Luft- linie entfernt ihr 60. Bühnen- jubiläum in ihrer Heimatstadt Hannover. „Wir hatten ab- gesprochen, dass wir uns auf- teilen“, sagt Thomas. Er fuhr zu Ozzy, Holger zu den Scorps. „Es hat auch was mit Respekt gegenüber Künstlern, Ver- anstaltern, Promotern und Managern zu tun, bei so gro- ßen Veranstaltungen persön- lich vor Ort zu sein“, findet Holger. „Die Jubiläumsshow war dem Anlass entsprechend super. Eine Party, die man so schnell nicht vergisst.“ Dass diese beiden geschichtswür- digen Konzerte ausgerechnet am gleichen Tag stattfanden, soll übrigens, so munkelt man, selbst bei den Hauptprotago- nisten, also den beteiligten Bands, für Wehmut gesorgt haben. Etwa zur gleichen Zeit, zu der also die Scorpions am 5. Juli ihre Zugabe beginnen, tritt Ozzy Osbourne nach seinem Solokonzert noch ein wei- teres Mal auf und singt vier Songsmit Black Sabbath, der Band, mit der alles, wirklich alles begann. Weil der 76-jäh- rige Frontmann wegen seiner schweren Parkinson-Erkran- kung nicht mehr stehen kann, sitzt er auf einem eigens für ihn erschaffenen schwarzen Thron und bedankt sich ein letztes Mal bei seinen Fans. „Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Sechs Jahre lang lag ich flach… Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie ich mich fühle. Ich danke euch aus tiefstem Herzen.“ Wir danken dir, Ozzy. Für alles, was du uns ge- geben hast! Für Metal, für deine besondere Madness und für Songs wie ” Mama, I’m Coming Home“. Ozzy 2011 während seines Auftritts beim Wacken Open Air Fotos: W:O:A, Ulrike Jensen, Holger Hübner, instagram/ozzyosbourne Thomas Jensen im Villa-Park- Stadion bei der „Back To The Beginning“-Show Holger Hübner war zur gleichen Zeit bei der Scorpions-Show und traf auch Doro, Bülent Ceylan und Hannover-Concerts-Chef Nico RögerAm 23. Juli wurden die riesigen Stahlteile des Bullenschädels zwischen den Hauptbühnen montiert. Und auch in der Bullhead-City prangt eine nur wenig kleinere Ausgabe des W:O:A-Wahrzeichens. Von Andrea Leim s gibt diesen einen magischen Moment, kurz bevor das Wacken Open Air so richtig los- geht: Die rituelle Schädel- hängung auf dem Infield zwischen der Faster und der Harder Stage. Sie ist der inoffizielle Startschuss für ei- nes der größten Heavy-Metal- Festivals der Welt. Denn wenn der Bullhead zwischen den Hauptbühnen thront, wird es auf dem Holy Ground Ernst – dann kann der Wacken-Spaß endlich beginnen! Für die Bühnenbauer war der Einsatz des Autokrans ein regelrechtes Richtfest: Zuerst flog der Schädel, im Anschluss dann das linke und das rech- te Horn, bevor alles mit ak- ribischer Präzision in 30 Metern Höhe befestigt wurde. „Für uns ist das ebenso ein besonderer Augenblick, jedes Jahr wieder“, kommen- tiert W:O:A-Gründer Holger Hübner. „Die Vorbereitungen laufen natürlich seit langem, unsere Crew hat wieder ein- mal Beachtliches geleistet und in den vergangenen Wochen unser aller zweites Zuhause aufgebaut. Wenn der Schädel hängt, schaltet die Vorfreude einen Gang hoch.“ , - Der riesige Bullenschädel aus geschmiedetem Stahl misst zehn Meter in der Höhe, zwölf Meter in der Breite und wiegt satte 2,5 Tonnen. Während die Bands auf den Bühnen stehen, schießen aus seinen fast 40 Öffnungen Flammen in den Nachthimmel–immer wieder ein grandioses Bild. Mit einem riesigen Autokran wurden die Stahlteile 30 Meter hochgehoben„Wenn der Schädel hängt, fühlt sich das ein bisschen an wie an Weihnachten, wenn der Baum steht“, findet W:O:A- Gründer Thomas Jensen. Wir freuen uns auf unsere Gäste, auf die Bands, auf die Musik und Gemeinschaft, auf diese besonderen Festivalerlebnis- se und Open-Air-Momente. Also: Ich bin bereit!“ Und weil der Bullenschädel mehr ist als nur Dekoration, nämlich das weltweit bekann- te Wahrzeichen des Wacken Open Air, hängt eine weitere Ausfertigung zwischen der W:E:T und der Headbanger Stage in der Bullhead City. Dieser Schädel hat etwas kleinere Maße als der große Bruder zwischen den Haupt- bühnen: 6,5 Meter breit, 4,8 Meter hoch und immer noch üppige 1,2 Tonnen schwer. Seine Montage symbolisiert allerdings das Gleiche: Es ist wieder soweit. Ein weiteres Kapitel W:O:A-Geschichte wartet darauf, geschrieben zu werden. Es wird laut! Das rechte Horn wird als letztes montiert Die beiden Festival- Gründer Holger Hübner (li.) und Thomas Jensen vor dem Bullhead, der zwischen den Hauptbühnen angebracht wurde Thomas Jensen und Holger Hübner sehen zu, wie der etwas kleinere Bullenschädel zwischen der W:E:T und der Headbanger Stage angebracht wird Aus 40 Öffnungen, verteilt über den gesamten Schädel, schießen während des Festivals Flammen Fotos: W:O:AMit Within Temptation wird Sharon den Adel in diesem Jahr zum vierten Mal auf der W:O:A-Bühne stehen. Doch die Sängerin ist weit mehr als die charismatische Frontfrau der international erfolgreichen Symphonic- Metal-Formation. Wir sprachen mit ihr über ihr Engagement in der Ukraine, den Spagat zwischen Familie und Tourleben und warum sie auch heute noch Lampenfieber spürt. Von Andrea Leim haron den Adel zieht mit ihrer Bühnenprä- senz seit fast drei Jahrzehn- ten Fans in den Bann ihrer Band Within Temptation. Seit langer Zeit setzt sie sich zudem öffentlichkeitswirk- sam für die Ukraine ein und trat im Juni 2024 beim Atlas Festival in Kiew auf, bei dem Spenden zur Unterstützung der Streitkräfte gesammelt wurden. Die Dokumentation „The Invisible Force“ erzählt davon. Sharon, hattest du Angst, in die Ukraine zu reisen? Sharon den Adel: Ich war letztes Jahr zweimal in der Ukraine, das erste Mal im März. Putin war gerade wiedergewählt worden, und in Kiew herrschte Unruhe. Seit fast 30 Jahren gibt es Within Temptation bereitswurde ein Kinderkrankenhaus bombardiert. Gab es Opfer? Sharon den Adel: Ja, es gab viele Opfer. Da wurde mir klar, dass die App nicht mehr so gut funktionierte wie zuvor. Außerdem hatten die Russen einen Weg gefunden anzugreifen, ohne dass das Verteidigungssystem sie erkannte. Das hat mir dann ehrlich gesagt schon Angst gemacht. Während deines Besuchs hast du die ukrainische Band BLIND8 getroffen und sie eingeladen, euch auf eurer Europatour zu begleiten. Danach sind zwei Mitglieder an die Front gegangen, richtig? Sharon den Adel: Ja, sie mussten zurück in die Armee, um ihre Ausbildung zu beenden. Und vor ein paar Wochen haben wir erfahren, dass sie jetzt bald an die Front müssen. Sie haben einen großartigen Kommandanten, der ihr Team führt, aber es ist schon sehr seltsam und wirklich hart, sich vorzustellen, dass sie jetzt dort kämpfen. Du sprichst auf der Bühne über deine Erfahrungen in der Ukraine. Wie reagiert das Publikum darauf? Sharon den Adel: Das hängt davon ab, wo wir auftreten. In Ländern, die die Ukraine größtenteils unterstützen, wird es sehr gut aufgenommen. Aber demnächst spiele ich auch in Regionen näher an der russischen Grenze – da kann es heikel werden. Trotzdem tue ich es, denn egal, was passiert: Das Thema muss präsent bleiben, der Dialog muss weiter bestehen. Ihr spielt dieses Jahr zum vierten Mal auf dem Wacken Open Air. Erinnerst du dich an euren denkwürdigsten W:O:A-Auftritt bisher? Sharon den Adel: Ich erinnere mich, dass ich beim ersten Mal nicht wusste, was mich erwartet. Ich hatte Angst, dass das Publikum uns nicht mögen würde, weil Wacken als sehr hartes Metal-Festival galt. Ja, wir sind eine Metal-Band, aber eben nicht die härteste. Doch die Fans haben uns mit offenen Armen empfangen! Ich war überwältigt vor Freude, einfach so akzeptiert zu werden, wie wir sind, mit der Musik, die wir machen. Tarja tritt in diesem Jahr auch beim W:O:A auf, leider nicht am gleichen Tag. Wann habt ihr euch das erste Mal getroffen und welche Verbindung habt ihr heute? Sharon den Adel: Am Anfang wurden wir ständig gegeneinander ausgespielt. Trotzdem fühlte ich mich relativ sicher. Als Kind lebte ich mit meinen Eltern oft in Ländern mit instabilen Verhältnissen – manchmal herrschte Krieg, manchmal gesellschaftliche Unruhe. Ich wusste also aus Erfahrung: Im Fernsehen sieht man immer die schlimmsten Bilder, vor Ort geht aber auch das normale Leben weiter. Und genau das habe ich in Kiew erwartet. Hat sich das so bewahrheitet? Sharon den Adel: Als ich dort war, bekam ich eine App, mit der man sehen konnte, ob Kampfflugzeuge oder Drohnen in Richtung Kiew flogen. Falls ja, sollte man innerhalb von fünf bis zehn Minuten einen sicheren Ort oder Schutzraum aufsuchen. Das erschien mir ziemlich sicher, deshalb hatte ich keine allzu große Angst. Und wie lief es beim zweiten Besuch in der Ukraine? Sharon den Adel: Beim zweiten Mal war ich für das Atlas Festival dort. Es sollte ursprünglich eine Woche früher stattfinden, aber dann Charismatisch und stimmgewaltig: Sharon den Adel führte ihre Band Within Temptation zum Erfolg Sharon den Adel beim Atlas Festival in Kiew inmitten ihrer Musikerkollegen und -kolleginnen Trotz Krieg feierten die Menschen den AuftrittNext >